Gratulation ins Saarland …

11 Oktober 2009

… zur ersten Jamaika-Koalition auf Landesebene überhaupt! Man kann wirklich nur von Glück sagen, dass die rot-rote Ampel nicht zustande gekommen ist. Insbesondere deshalb, weil der Napoleon von der Saar, Oskar Lafontaine, nicht als heimlicher Ministerpräsident ins Spiel kam. Ich weiß noch zu genau, wie desolat das Saarland unter Sonnenkönig Lafontaine war, als ich dort wegziehen mußte. Gezwungenermaßen deshalb, weil die wirtschaftliche Lage genau im Saarland so schlecht war, dass die Suche nach einem Ausbildungsplatz nach 1,5 Jahren erfolglos abgebrochen werden musste. In Koblenz dauerte die Suche dagegen genau 6 Wochen.

Heute wabern keine gelben Wolken mehr über Völklingen (Damaliger Firmensitz von „Saarstahl AG i.K.“), der Strukturwandel ist geschafft und vor allem gibt es keine solch üblen Saarländerwitze mehr im Umland wie damals. Dies alles wäre durch die Regierungsbeteiligung der Altkommunisten mit dem sprunghaften Oskar wieder ins Rutschen gekommen – das hat das Saarland nicht verdient (nachdem schon Honecker von dort stammte…). Verdient hat allerdings Heiko Maas seine erneute Niederlage. Wurde er schon als „Ministerpräsident in Lauerstellung“ bezeichnet, so hat es sich nun ausgelauert. Vielen Menschen ist übel aufgestoßen, wie verkrampft er war und keine Gelegenheit ausließ, den politischen Gegner zu diffamieren. Höhepunkt dieser Aktionen war aus meiner Sicht, dass er Presseberichten zufolge einem Kind während einer SPD-Veranstaltung blutige Wunden schminken ließ. „Wenn die Mama fragt, wo Du das herhast, dann sagst Du ihr, es sei vom CDU Sommerfest“ – für einen Ministerpräsident durchaus fragwürdiges Verhalten.

Bleibt nun, der neuen Koalition eine gute Hand zu wünschen, denn dieses Modellprojekt aus dem bürgerlichen Lager ist durchaus wegweisend. Hierzu findet sich ein sehr interessanter Artikel im Feuilleton der ZEIT vom 08.10.2009. Unter dem Titel „Wie klug ist die FDP?“ skizziert der Soziologe am Hamburger Institut für Sozialforschung Heinz Bude die neue gesellschaftliche Akzeptanz des Begriffes der „Bürgerlichkeit“. Und Hubert Ulrich, Chef der Saargrünen, lieferte das Zitat des Tages: „Man darf nicht so tief sinken, dass man den Kakao, durch den man gezogen wurde, auch noch trinkt“.

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